Kasein

Kaseinfarbe entsteht vorrangig aus Milch und Quark. Milch ist technisch gesehen eine Emulsion aus Wasser, Fett, Kasein, Milchzucker und verschiedenen Salzen. Das Kasein oder Milchweiß, manchmal auch Käsestoff genannt, ist eine Verbindung von mehr als 20 Aminosäuren. Zur Gewinnung des Kaseins wird die Milch zunächst entfettet oder entrahmt. Aus der Magermilch wird anschließend das Kasein ausgefällt.
Bereits im alten Ägypten wurde mit Milcheiweißen gearbeitet. Aus althebräischen Texten geht hervor, dass Milch und Erdfarben für Malerarbeiten verwendet wurden.

Wandmalereien in der Sixtinischen Kapelle und Freskogemälde an Innen und Außenwänden verdanken ihre Haltbarkeit den gleichen alten Rezepturen. Heute noch werden Malereien auf denkmalgeschützten Objekten gewöhnlich mit Kaseinfarbe restauriert, sofern geklärt ist, dass die Restaurierung irreversibel sein kann.

Viele Künstler arbeiten noch immer mit Kaseinfarbe. Die hauptsächlichen Gründe dafür sind, das Kaseinfarbe gesund, umweltfreundlich und anwendungssicher sind. Sie kann daher beispielsweise auch für künstlerische Arbeiten mit Kindern eingesetzt werden.
Zudem werden Kaseinfarben im künstlerischen und dekorativen Bereich, insbesondere in Kindergärten und Schulen, verwendet. Die Farbe hat hervorragende Farbbrillanz und Deckfähigkeit. Die Verarbeitung wird wie bei anderen Dispersionsfarben vorgenommen. Trockene Kaseinfarbanstriche sind nicht schimmelempfindlich.

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