Gesunde Farbe

Gesund wohnen – gesund leben

Seit Jahren ist eine Anstieg an Lebensmittel- und Kontaktallergien zu beobachten. Diese nehmen insbesondere in den Industrieländern in Europa, Nordamerika und Australien zu. Die Wissenschaft geht davon aus, dass unter anderem stark verarbeitete Lebensmittel ein Grund dafür sind. Es ist zu beobachten, dass eine möglichst naturbelassene Ernährung weniger Allergien hervorruft. (Dr. Oliver Larbolette „Allergien auf dem Vormarsch“ in: Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft)

In der Industrie werden häufig Isocyanate als Ursache für Atemprobleme, Hautreizungen oder Hornhautentzündungen benannt. Isocyanate finden sich oft in konventionellen Farben als Bindemittel, werden aber auch in großem Umfang für die Herstellung von Schaumstoffen, als Kleber, Lackhärter und Beschichtungsmaterial in der Kraftfahrzeugindustrie, im Baugewerbe, Farbenherstellung und –anwendung, Timber-, Möbel- und Textilindustrie verwendet. (aus: Rolf Kroidl „Bewertung und Begutachtung in der Pneumologie“ (2009, 3. Überarbeitete Auflage, S. 140))

Wohngesundes Umfeld mit natürlichen Rohstoffen

Gesund zu leben setzen die meisten mit Ernährung und regelmäßiger Bewegung gleich, vergessen jedoch, ihr Wohnumfeld auf giftige Stoffe zu prüfen. Sie kennen doch den unangenehmen Geruch, den neue Wandfarben, Teppiche und Möbel verströmen, sobald sie in der Wohnung stehen bzw. liegen? Das muss jedoch nicht sein.
Die These, dass möglichst naturbelassenes Essen weniger Allergien auslöst, lässt sich problemlos auch auf Naturfarben übertragen. Je weniger chemische Inhaltsstoffe während des Streichens und Trocknen ausdünsten, desto besser für den Anwender.

Naturfarben und natürliche Baustoffe sind eine gute Alternative für alle, die aus gesundheitlichen oder gesundheitsbewussten Gründen auf chemische Produkte verzichten wollen.
Der Vorteil von Naturfarben ist die gesetzlich vorgeschriebene Transparenz hinsichtlich der Inhaltsstoffe. Anders als bei konventionellen Farben, müssen Hersteller von Naturfarben sämtliche Bestandteile der Farbe aufführen. So sind Sie immer sicher, was Sie kaufen.

Kalkfarben und Kalkputze

Kalkfarbe und -putz mit seiner diffusionsoffenen Struktur und dem hohen PH-Wert lassen Wände „atmen“ und beugen somit Schimmel vor. Kalkfarben kommen außerdem durch ihre hygienisierende Wirkung ohne Konservierungsmittel aus.
Mit der Glattspachteltechnik verdichten Sie Kalkfarben auf Badezimmerwänden und Wohnflächen in glatte Oberflächen. Wegen ihrer feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften lassen sie Wasser ganz einfach abperlen.

Kaseinfarbe

Kaseinfarbe ist besonders wischfest und ebenfalls diffusionsoffen. Das aus dem Milcheiweiß gewonnene Kasein wird als Pulver angeboten und erst bei Gebrauch angerührt. Um das organische Kasein vor Bakterienbefall zu schützen, bietet sich ein Zumischen von Kalk an.
Die Kasein Marmormehlfarbe von Kreidezeit können Sie auf tragfähigen Untergründen wie Putzen, Steinen, Beton, Raufaser und reinen Papiertapeten anwenden.

Küche mit Kasein Marmormehlfarbe gestrichen

Lehm und Lehmfarben

Lehmfarbe, genau wie Lehmputz, hat eine positive Wirkung auf das Wohnklima. Die wohngesunde Farbe besteht meist aus Tonmehlen, Pflanzenstärke und natürlicher Zellulose oder pflanzlichem Eiweiß. Sie ist in Pulverform erhältlich und wird zum Streichen einfach mit Wasser angerührt. Somit benötigt sie keine Konservierungsstoffe. Zudem wirkt Lehmfarbe atmungsaktiv, feuchtigkeitsregulierend und geruchsabsorbierend.

Wand mit Lehmfarbe gestrichen

Silikatfarbe

Silikatfarbe (Mineralfarbe) ist ebenfalls schadstofffrei, diffusionsoffen, unempfindlich gegen Schimmelbefall und äußerst langlebig. Als Bindemittel wird hier Kaliwasserglas verwendet, das aus Quarzsand und Kaliumkarbonat hergestellt wird. Zu unterscheiden sind reine Silikatfarben jedoch von den handelsüblichen Dispersionssilikatfarben, denen Kunstharzdispersionen beigemischt sind, deren flüchtige organische Verbindungen ausdünsten können.

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