Carnaubawachs

Carnaubawachs, auch Brasilianisches Wachs oder Cearawachs genannt, wird von den Blättern der brasilianischen Carnaubapalme (Copernicia prunifera) gewonnen. Ein dünner Wachsfilm auf den Blättern wirkt während der Regenzeit wasserabweisend und schützt während der Sommerzeit die Blätter vor dem Austrocknen.
Diese Wachsschicht löst sich teilweise nach dem Trocknen der Blätter ab, der Rest wird durch Bürsten, Klopfen und Schaben von den längs gespaltenen Blättern abgelöst. Ein Blatt ergibt etwa fünf Gramm Carnaubawachs. Das Wachs wird anschließend geschmolzen und von den sich absetzenden Verunreinigungen befreit und abgesiebt.

Im rohen Zustand weist Carnaubawachs eine gelbe oder gelbgrünliche bis dunkelgraue Farbe auf. Es ist das härteste bekannte natürliche Wachs. Sein hoher Schmelzpunkt von 80 bis 87 °C hält es auch in warmen Räumen und bei Sonneneinstrahlung stabil. Es ist zudem in Wasser unlöslich und schwer verseifbar.

Carnaubawachs ist unverdaulich und wird bei Verzehr (auch durch Tiere) auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. Es gilt als gesundheitlich unbedenklich und ist frei von Duftstoffen, was für Allergiker bedeutsam sein kann. Es findet daher vor allem in der Lebensmittel- und der Kosmetikindustrie sowie in Medikamenten Verwendung. Allerdings setzt man es aufgrund seiner Eigenschaften auch für die Oberflächenbehandlung von Möbeln, Holzböden sowie Terracotta- und Ziegelböden ein.

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